Am frühen Nachmittag des 2. März kam es zu einem Brand in einer Lackierhalle des Lamer Holzspielwarenherstellers Simba Dickie Group/HEROS an der Lohberger Strasse. Sofort versuchten Mitarbeiter mit dem in der Firma vorhandenen Löschmaterialien das Feuer zu bekämpfen, dies war jedoch durch den äußerst dichten schwarzen Rauch nicht möglich. Gleichzeitig wurde der Notruf an die Integrierte Leitstelle Regensburg abgesetzt, welche um 12.54 Uhr gemäß Brand B 3 die Feuerwehren Lam, Engelshütt, Thürnstein-Schrenkenthal, Haibühl-Ottenzell, Lohberg und Arrach sowie die Helfer vor Ort aus Lam und den Rettungswagen aus Bad Kötzting verständigte.



Nach Eintreffen des Löschzuges der Feuerwehr Lam war zunächst von zwei vermissten Personen die Rede, was sich aber im weiteren Einsatzverlauf zum Glück nicht bestätigte.

Daraufhin wurde von den Einsatzkräften der wasserführenden Fahrzeuge ein Löschangriff aufgebaut. Durch den starken Rauch war eine große Anzahl an Atemschutzgeräteträgern erforderlich, weshalb die Alarmstufe auf Brand B 4 erhöht und die Feuerwehren Ansdorf-Simpering, Hohenwarth, Gotzendorf und Neukirchen beim Heiligen Blut nachgefordert wurden. Ebenfalls ließ Kreisbrandinspektor Michael Stahl den Gerätewagen Atem- und Strahlenschutz des Landkreises Cham aus Furth im Wald nachalarmieren.

Die Atemschutzgeräteträgertrupps kämpften sich nach und nach zum Brandherd in der Lackiererei vor und schafften eine Abluftöffnung. Durch die erst kürzlich beschafften Wärmebildkameras konnte das Feuer bei den massiv eingeschränkten Sichtverhältnissen sehr schnell lokalisiert und gelöscht werden. Somit wurde auch ein Bersten der neben der Lackiermaschine befindlichen großen Lack- und Verdünnungsbehälter und damit eine Verschärfung der Situation durch massive Giftgasentwicklung verhindert.

Die weiterhin eintreffenden Atemschutzgeräteträger beförderten diese hochbrennbaren Stoffe ins Freie. Mittels fünf Überdruckbelüfter wurde der starke Qualm aus dem Gebäude gebracht. Die Wasserversorgung erfolgte mit mehreren Tragkraftspritzen aus einem Nebenkanal des Weißen Regens.

Mit Hilfe der Lamer Drehleiter wurde zusätzlich das Dach der Lackierhalle sowie der angrenzenden Bereich der großen Produktionshalle auf erhöhte Temperaturen kontrolliert. Die anschließenden Gefahrstoffmessungen der Feuerwehr erbrachten keine kritischen Werte.

Laut BRK-Rettungsdienstleiter Michael Daiminger wurden vier Mitarbeiter wegen Verdacht auf Rauchgasvergiftung vorsorglich ins Krankenhaus Bad Kötzting eingeliefert. Während des Einsatzes wurde durch die Integrierte Leitstelle aufgrund der starken Rauchentwicklung das Einsatzschlagwort in "Vollbrand der Lackiererei" geändert, weshalb auch der BRK-Einsatzzug "Gefährliche Stoffe und Güter" aus Cham vor Ort war, der aber nicht mehr benötigt wurde.

Obwohl der Sachschaden sicherlich im Bereich 500.000 – 700.000 Euro liegen wird, konnte durch das umsichtige Eingreifen der Feuerwehren ein wesentlich größerer Schaden verhindert werden. Die Brandursache wird durch die weiteren Ermittlungen der Polizei geklärt werden.

Die Feuerwehr Lam führte mit der Wärmebildkamera drei weitere Kontrollen um 19 Uhr, um 22 Uhr und am nächsten Morgen um 8 Uhr durch, um jegliche Gefahren ausschließen zu können.

(Bericht und Bilder von Zugführer Michael Neumeier, Feuerwehr Lam)