DSC1338Zur Ausbildungsveranstaltung zum Thema "Löschmittel-Schaum" trafen sich im am 24. und 25. November zehn Kameraden der Feuerwehr Lederdorn.

IMG 1106Ausbilder Stefan Schmid von der Feuerwehr Lam vermittelte im Schulungsraum des Feuerwehrgerätehauses in Lederdorn das notwendige theoretische Wissen dazu. Die wesentliche Löschwirkung von Schaum liegt in der Trennwirkung bzw. dem Verdrängungseffekt, wobei verhindert wird, dass der Sauerstoff der Luft den brennbaren Stoff erreicht. Daneben setzt das Schaummittel die Oberflächenspannung des Wassers herab, weshalb es leichter in das Brandgut eindringen kann und damit eine bessere Tiefenwirkung und somit ein stärkerer Kühleffekt erreicht wird.

Die unterschiedlichen Schaummittel sind entsprechend der Brandarten zu verwenden, wobei die umweltschädlichen, fluorhaltigen Mittel bei den Feuerwehren im Landkreis Cham nicht mehr benutzt werden. Die verwendeten sind alle biologisch abbaubar und zeigen sich auch im Kläranlagenbetrieb problemlos.

 DSC1264Das Schaummittel wird, mittels unterschiedlicher Gerätschaften der Feuerwehren, als reines Netzmittel oder zur Erzeugung von Schwer- und Mittelschaum verwendet. Dabei hat Schwerschaum den Vorteil der größeren Wurfweite bei deutlich weniger Schaumvolumen gegenüber dem Mittelschaum. Zusätzlich verwenden einige Feuerwehren auch Druckluftschaum. Dabei wird mittels Druckluft, Schaummittel und Wasser ein sehr stabiler und trockener Schaum erzeugt. Auch hier liegt der positive Effekt in einer hohen Dämmwirkung bei äußerst geringem Wassereinsatz und damit auch möglichem Wasserschaden.

Am zweiten Tag der Ausbildung konnten die Teilnehmer in der Praxis den Einsatz von Schaum selbst üben. Dazu hat der Landkreis Cham von der Versicherungskammer Bayern im vergangenen Jahr einen Schaumtrainer zur Verfügung gestellt bekommen. Dieser bildet im verkleinerten Maßstab die Schaumerzeugung mittels Schwer- und Mittelschaumrohr nach.

Zu Beginn mussten die Teilnehmer aber erst drei unterschiedliche Schaummittel-Wassergemische, gemäß den Datenblättern der Schaummittelhersteller, in Eimern zusammenmischen. In einer Stahlwanne wurde ein Benzin-Diesel-Gemisch entzündet und anschließend mit den verkleinerten Schaumrohren abgelöscht. Dabei vermittelte der Ausbilder die richtige Löschtechnik und -taktik. Danach sollte bereits zum Einsatzbeginn möglichst viel Schaum erzeugt werden da die hohe Brandhitze den Schaum anfangs zerstört. Weiterhin sollte der Schaumteppich möglichst gleichmäßig und statisch erzeugt und förmlich auf eine brennende Flüssigkeit "aufgeschoben" werden.

Im nächsten Versuch wurde Ethanol entzündet und anfangs wiederum mit einem Standartschaummittel bekämpft. Hier zeigte sich eine deutlich schlechtere Löschwirkung gegenüber des ersten Versuches. Mit einem Schaummittel, dass speziell als alkoholbeständig ausgewiesen ist konnte augenscheinlich ein schnellerer und effektiverer Löscherfolg erzielt werden. Somit zeige sich, dass es wichtig sei, welches Mittel für welchen Brand eingesetzt wird, so Ausbilder Stefan Schmid. In weiteren Versuchen wurde die nachteilige Auswirkung auf den Schaumeinsatz bei der Flutung von geschlossenen Räumen oder bei rauchhaltiger Umgebungsluft gezeigt.

Abschließend wurde die positive Wirkung von geringen Mengen Schaummittel als Wasserzusatz für Feststoffbrände vorgeführt. Hierzu wurden zwei kleine Holzstöße angezündet und mit jeweils einer Kübelspritze gelöscht. Dabei enthielt eine reines Wasser, während die zweite mit einem Netzmittel-Wasser-Gemisch gefüllt war. Auch hier konnte die bessere Löschwirkung hervorragend demonstriert werden.

Die verwendeten Materialien und brennbaren Flüssigkeiten wurden schließlich in Behälter abgefüllt um umweltschonend entsorgt zu werden.

(Bericht von WebTeammitglied Fabian Fischer; Bilder dankenswerterweise von Josef Weißthanner, FF Lederdorn)

   DSC1289  DSC1290