Auf Initiative von Stefanie Lohberger, der Frauenbeauftragten im Feuerwehrinspektionsbereich Bad Kötzting, wurde am Abend des 1. Februar ein Vortrag zum Thema „Erste Hilfe am Kind“ im Feuerwehrzentrum angeboten.

 

 

Im Bad Kötztinger Feuerwehrhaus füllte sich der Lehrsaal mit Eltern, Großeltern, Feuerwehrleuten, HvO aus Arrach und weiteren interessierten Eltern, deren Kinder in den Kindergarten oder zur Schule gehen. Die Organisatorin begrüßte neben den Besuchern, KBI Michael Stahl, KBM Heinz Schötz und KBM Josef Pritzl.

Referent Alexander Engl stellt sich zu Beginn als Einsatzleiter und Ausbilder der DLRG Blaibach und aktives Mitglied der HvO Arrach vor. In seinem interessanten Vortrag griff Engl die Basisthemen der Ersten Hilfe auf, die bei Säuglingen und Kleinkindern am häufigstem vorkommen: Stürze, Verbrennungen, Vergiftungen, Verschlucken. Anschaulich erläuterte er anhand einer Powerpoint-Präsentation unter anderem die Arten eines Notfalls, die Glieder der Rettungskette und die Aufgaben eines Ersthelfers. Insbesondere ging Engl auf den Notfall aus der Sicht eines Kindes ein und konnte aus zahlreichen persönlichen Einsätzen mit praktischen Erfahrungen verdeutlichen, wie am besten gehandelt werden soll. Besonders wichtig sei der psychische Aspekt. Bei der Betreuung eines kranken oder verletzten Kindes muss der Ersthelfer besonders umsichtig sein. Die KASPAR-Methode hat sich bewährt, dies bedeutet: Körperkontakt herstellen, Aufklären über die Situation, Spielzeug geben (Teddy, Kuscheltier), Papa/ Mama holen, Ablenken, Ruhe ausstrahlen. Kinder sind sehr sensibel und spüren, ob der Helfer die Lage im Griff hat. Deshalb ruhig und überlegt handeln.

Bei Kindern stehen bedrohliche Störungen der Atmung im Vordergrund. Beim Erwachsenen, Notfälle des Herzkreislauf-Systems. Deshalb ging Engl näher auf die Bereiche Bewusstseinsstörungen, Fieber, Schwellungen, Verschlucken und Atmung ein. Mit Filmbeiträgen demonstrierte er das mögliche Ausmaß der Kruppatmung. Neben Bewusstseinsstörungen durch Gewalteinwirkungen nannte er als Beispiele Hitzeerschöpfung, Unterkühlung, Hyperventilation, Sturz aus großer Höhe oder akute Erkrankungen. Alexander Engl erklärte weiterhin die möglichen Ursachen und den Verlauf eines Fieberkrampfes sowie die notwendigen Maßnahmen.

Wichtiger Bestandteil des Vortrages war die Reanimation von Säuglingen und Kindern. Anhand einer Babypuppe zeigte Engl den Ablauf der Atemkontrolle über Pulsfeststellung und Beatmung bis zur Druckpunktsuche und Herzmassage. Viel Gefühl und Ruhe seien dabei absolut wichtig. Die Entleerung des Mundraumes mittels Esmarch`schem Handgriff demonstrierte der Referent ebenso gekonnt wie den Umgang mit dem Defibrillator oder die Seitenlage beim Baby und beim älteren Kind. Als Empfehlung an junge Eltern sprach er sich für die angebotenen Schutzimpfungen und die folgenden Auffrischungen bis ins Erwachsenenalter aus.

Zu guter Letzt wurde den Anwesenden Gelegenheit gegeben, stabile Seitenlage oder Herzdruckmassage und Beatmung an den Puppen zu üben. Abschließend gab Alexander Engl den Teilnehmern mit auf den Weg: „nicht weg schauen - Ersthelfer retten Leben“.